Was ist alfréd wetzler?

Alfréd Wetzler war ein slowakischer Jude, der während des Zweiten Weltkriegs eine entscheidende Rolle bei der Dokumentation der Massenvernichtung im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau spielte. Er wurde am 10. Mai 1918 in Bratislava, der heutigen Hauptstadt der Slowakei, geboren.

Wetzler wurde gemeinsam mit seinem Freund Rudolf Vrba nach Auschwitz deportiert, nachdem die Slowakei unter deutscher Besatzung stand. Dort wurden sie als sogenannte Sonderkommandos eingeteilt, also als Häftlinge, die gezwungen waren, in den Gaskammern und Krematorien zu arbeiten.

Im April 1944 konnten Wetzler und Vrba aus Auschwitz fliehen. Sie versteckten sich in einem nahegelegenen Wald und arbeiteten tagsüber in der Landwirtschaft, um sich zu ernähren. Während dieser Zeit verfassten sie das sogenannte Auschwitz-Protokoll, eine umfangreiche Beschreibung der Vernichtungspraktiken im Lager. Sie versteckten das Protokoll in einer Dose und warfen es über den Lagerzaun.

Das Auschwitz-Protokoll wurde im Juni 1944 von der slowakischen Widerstandsbewegung an das Internationale Rote Kreuz und verschiedene Regierungen gesendet. Es war einer der ersten detaillierten Berichte über den Holocaust und trug dazu bei, das Wissen über die Verbrechen in Auschwitz zu verbreiten.

Wetzler überlebte den Krieg und kehrte in die Slowakei zurück. Später wanderte er nach Israel aus und arbeitete dort als Journalist und Autor. Er veröffentlichte mehrere Bücher über seine Erfahrungen im Konzentrationslager und den Holocaust.

Alfréd Wetzler starb am 8. Februar 1988 in Israel. Sein Beitrag zur Dokumentation der Verbrechen von Auschwitz und sein persönliches Überleben machen ihn zu einer wichtigen Figur des Holocaust-Gedächtnisses.

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